Können Bakteriophagen bakterielle Lungenentzündungen bei Covid19 verhindern?
Die meisten Patienten mit COVID-19 präsentieren sich zum Zeitpunkt der Diagnosestellung mit
Fieber und Husten. Spätestens beim Auftreten von Dyspnoe wird bei den Patienten eine
radiologische Diagnostik (v.a. low-dose CT) durchgeführt, die in der Regel bilaterale Infiltrate
zeigt [1, 2]. Das radiologische Muster bei COVID-19 ist zwar spezifisch und deutet auf den viralen
Ursprung hin, die Gesamtkonstellation der klinischen Symptome und Infiltrate lässt aber in
vielen Fällen gleichzeitig an eine (ambulant erworbene) atypische Pneumonie denken und führt
infolge dessen häufig zum Einsatz von Antibiotika. Die Rationale dafür ist eine von den
behandelnden Ärzten vermutete Analogie zu Influenza, bei der zwischen 11% und 35% der Fälle
durch eine bakterielle Ko-Infektion oder eine sekundäre bakterielle Pneumonie (meist durch
Streptococcus pneumoniae und Staphylococcus aureus) kompliziert werden [3]. Auch eine
invasive pulmonale Aspergillose und andere Pilzinfektionen werden als relevante Komplikationen
der schweren Influenza diskutiert [4]. In Studien, in denen über Ko- bzw. Superinfektionen bei
SARS-1 berichtet wurde, hatten 31% der Fälle eine bakterielle bzw. mykotische Superinfektion [5].
Auf Grund des durch die Covid Erkrankung geschwächten Immunsystems, können sich auf Bakterien leichter vermehren. Dies kann zu Lungenentzündung führen.
Bakterien können sehr gut mit Bakteriophagen oder Antibiotika behandelt werden.
Die Behandlung durch Bakteriophagen erfolgt wie wie bei Astma bronchiale. Dabei werden Phagen durch ein Inhalationsgerät vernebelt und inhaliert. Dadurch gelangen die Phagen auf die Lungenoberfläche und lysieren (töten) Bakterien die sich auf der Lungenoberfläche befinden.
Wie eine Phagen Therapie bei Asthma bronchiale abläuft findest du hier.
Quelle: DOI 10.25646/6961
https://link.springer.com/article/10.1007/s10405-021-00385-2