Phagentherapie: Welche Faktoren bestimmen die Bioverfügbarkeit von Phagen?

Bakteriophagen sind keine vergessenen Viren mehr: Wissenschaftler und Praktiker wollen die Pharmakokinetik von Phagen bei Tieren und Menschen verstehen und Bakteriophagen als Therapeutika, Nanotransporter oder Mikrobiomkomponenten untersuchen. Diese Übersicht gibt einen umfassenden Überblick über die Faktoren, die die Zirkulation, die Penetration und die Clearance von Phagen bestimmen und die die Phagenanwendbarkeit für die Medizin bestimmen. Es verwendet experimentelle Daten, die von der Phagengemeinschaft bislang gesammelt wurden (PubMed 1924-2016, einschließlich nicht-englischer Berichte), und Elemente einer kritischen und systematischen Überprüfung kombiniert.

Diese Studie befasst sich mit der Fähigkeit des Phagen, über verschiedene Verabreichungswege in ein System einzudringen, wie (und ob) der Phage auf verschiedene Gewebe und Organe zugreifen kann und welche Mechanismen letztendlich den Verlauf der Phagenclearance bestimmen. Die systematische Übersichtsmethode wurde angewandt, um

(i) das Überleben der Phagen im Darm (Darmtransit) und

(ii) die Fähigkeit des Phagen, über viele Verabreichungswege in das Säugetiersystem einzudringen, zu analysieren.

Aspekte, die noch nicht durch eine ausreichende Anzahl von Berichten für die mathematische Analyse abgedeckt sind, sowie Mechanismen, die den Trends zugrunde liegen, werden in Form einer kritischen Überprüfung erörtert.

Trotz der außerordentlichen Vielfalt von Bakteriophagen und möglichen Phagenanwendungen zeigte die Analyse, dass Phagenmorphologie, Phagenspezifität, Phagendosis, Vorhandensein empfindlicher Bakterien oder die Merkmale behandelter Individuen (Alter, Taxonomie) die Bioverfügbarkeit von Phagen bei Tieren und Menschen beeinflussen können. Sobald Phagen erfolgreich in den Körper eindringen, erreichen sie die meisten Organe, einschließlich des Zentralnervensystems. Bakteriophagen werden hauptsächlich vom Immunsystem entfernt: Die angeborene Immunität entfernt Phagen auch dann, wenn sich bisher keine spezifische Reaktion auf Bakteriophagen entwickelt hat.

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